Achillessehnenriss (lat. Achillessehnenruptur)

Auf Grund des sehr großen Querschnitts der Sehne ereignen sich Risse oft erst nach sehr starken Krafteinwirkungen oder nach Vorschädigung der Sehne. Besonders häufig sind dabei Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren betroffen (Männer:Frauen = 8:1). Zu Vorschädigungen können zu geringe sportliche Belastungen, bestimmte Medikamente, Diabetes mellitus oder Stoffwechselerkrankungen führen.

Eine plötzliche Anspannung der Wadenmuskulatur führt dann meist zu einem Riss an der so genannten "Achillessehnentaille". Dies ist die dünnste Stelle der Sehne, die ca 4-6cm oberhalb der Ferse lokalisiert ist. An dieser Stelle ist die Ernährung und Versorgung am geringsten, da sich auf der Hinterseite ein Fettkörper befindet und eine Versorgung über den Wadenmuskel (wie weiter oben) noch nicht möglich ist.

Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren kommt es häufig zum Einwachsen kleinster Blutgefäße. Die bis dahin auch makroskopisch "weiße" Sehne färbt sich durch die Gefäße "rot" ein und damit ist die Festigkeit und Belastbarkeit deutlich herabgesetzt. Der Riss selbst ist wie ein peitschenknall zu zu hören. Für den Betroffenen fühlt es sich an, als hätte ihnen jemand von hinten ins Bein getreten.

Diagnose ist eindeutig, da es danach nicht mehr möglich ist den Fuß mit Kraft nach unten zu drücken (Plantarflexion).

Therapie

Die Therapie kann sowohl konservativ als auch operativ verlaufen. Grundlage um darüber eine Entscheidung zu treffen, ist zumeist das Alter des Patienten. So steht bei jungen, sportlichen Menschen einer operativen Versorgung oft nichts im Wege, während bei Älteren, bedingt durch Krampfadern, Pergamenthaut oder ähnlichem, meist eine konservative Therapie in Form einer Gipsanlage gewählt wird. Der Gips wird dabei so angelegt, dass der Fuß in Spitzfußstellung fixiert wird um eine maximale Annäherung der Rissenden zu ermöglichen. Dauer der Anlage: ca. 6 Wochen.

Die physiotherapeutische Nachsorge unterteilt sich in 3 wichtige Kernelemente:

  1. Wiederherstellung der Beweglichkeit durch repetitive Mobilisation und Dehnung
  2. Kräftigung der abgeschwächten Muskelgruppen (besonders bei konservativ)
  3. Rückführung zum physiologischen (normalen) Gangbild sowie der Alltagsfähigkeit

Mit lockerem Lauftraining sollte nicht vor 4-6 Monaten begonnen werden (abhängig vom Heilungsverlauf), um eine Haltbarkeit der Sehne zu gewährleisten. während normale Sporttauglichkeit frühestens nach 9 - 12 Monaten angestrebt werden sollte.

Es bleibt noch anzumerken, dass einmal gerissene Achillessehnen, immer als vorgeschädigt angesehehen werden müssen. Um einen erneuten Riss zu erleiden bedarf es also danach einer deutlich geringeren Krafteinwirkung.